Tipps für den Alltag: Arbeitszeugnis selbst erstellen
Es ist tatsächlich nicht ungewöhnlich, dass Arbeitgeber ihre Angestellten auffordern, das Arbeitszeugnis selbst zu schreiben. So können die Arbeitgeber einmal sehen, wie sich der Angestellte selbst einschätzt und ob diese Einschätzung auch mit den Vorstellungen des Arbeitsgebers übereinstimmt. Aber wie schreibt man ein Arbeitszeugnis und worauf muss man achten?
Ist es erlaubt, sein eigenes Arbeitszeugnis zu formulieren?
Juristisch gesehen ist es nicht erlaubt, sein eigenes Zeugnis zu schreiben. Ein Arbeitsgeber ist verpflichtet, ein Zeugnis für seinen Mitarbeiter auszustellen. Wer jedoch gebeten wird, ein eigenes Zeugnis zu schreiben, der kann seine Vorgesetzten so auf Arbeiten und Tätigkeiten aufmerksam machen, die oft unwichtig erscheinen, im Arbeitsprozess jedoch unverzichtbar sind. Natürlich kann man hier auch negative Formulierungen vermeiden und seine besten Eigenschaften hervorheben. Das Arbeitszeugnis wird dann noch von der Personalabteilung oder dem Arbeitgeber abgesegnet.
Was gehört in ein Arbeitszeugnis?
Beim Arbeitszeugnis schreiben dürfen weder der Name noch der Sitz des Unternehmens fehlen. Auch eine kurze Beschreibung des Unternehmens sollte im Zeugnis niedergeschrieben sein. Ebenfalls gehört in das Zeugnis der volle Name des Angestellten, sowie der Zeitraum, in dem er beschäftigt war. Auch dürfen die Position des Arbeitsnehmers sowie die ausgeführten Tätigkeiten nicht fehlen. Der Schluss besteht aus dem Grund, welcher für das Ausscheiden des Arbeitnehmers verantwortlich ist. Ebenfalls gehört in die Grußformel ein kurzer Gruß für den weiteren Lebensweg des Angestellten.
1. Selbst formulieren und nicht abschreiben
Im Internet gibt es zahllose Seiten, auf denen man sich vorgefertigte Arbeitszeugnisse anfertigen kann. Möchte man dies bei einer späteren Bewerbung vorlegen, sieht der Interviewer meist sofort, dass man sich nicht viel Mühe gegeben hat, sondern ein vorgefertigtes Muster genutzt hat. Daher sollte man stets die Eigenschaften mit eigenen Worten formulieren und ein individuelles Zeugnis erstellen. Wer die Chance hat, das eigene Zeugnis verfassen zu können, sollte diese Chance auch wahrnehmen und das Beste daraus machen.
2. Kleine Kritikpunkte wirken authentisch
Natürlich sollen Arbeitgeber die eigenen Stärken hervorheben, doch zu viel des Lobes wirkt natürlich nicht authentisch. Arbeitgeber, bei denen man sich bewerben möchte, merken natürlich schnell, dass ein zu positiv formuliertes Arbeitszeugnis vom Arbeitnehmer selbst verfasst wurde. Dahinter könnten sie einen unkomplizierten Austritt eines unliebsamen Angestellten vermuten. Also Vorsicht vor zu viel Eigenlob.
3. Nicht zu viel schreiben
Arbeitgeber haben nicht viel Zeit. Auch wenn sie ein Zeugnis für den Angestellten schreiben, halten sie sich kurz. Ist ein Arbeitszeugnis zu umfangreich, zeigt dies dem Personaler deutlich, dass ein Arbeitnehmer das Zeugnis vermutlich selbst verfasst hat. Hat der Personaler dies erkannt, gewinnt er den Eindruck, dass der Schreiber Wichtiges nicht von unwichtigen Informationen unterscheiden kann.
4. Sozialverhalten nicht vergessen
Neben den beruflichen Qualifikationen gehört auch die Bewertung der sozialen Kompetenzen in ein Arbeitszeugnis. Dabei wird zunächst der Umgang mit den Vorgesetzten geschildert, im weiteren Verlauf dann der Umgang mit Kollegen und Mitarbeitern und im Schluss der externe Kontakt, also zu Geschäftspartnern und Kunden.
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